Aus meinem Leben:
Was geht in Mexiko?
Nachdem ich von der Riveria Maya relativ enttäuscht war (siehe letzte Finanzbombe), ging es in Bacalar nach dem gleichen Schema weiter.
Bacalar liegt an einem traumhaft schönen See (Lagune der 7 Farben). Aber was soll ich sagen? Du kommst ums Verrecken nicht an das Ufer bzw. einen Strand, ohne Eintritt zu bezahlen. Jeder einzelne Meter Ufer scheint in privater Hand zu sein. Entweder gar nicht zugänglich oder du musst Hotel-, Restaurant- oder Beachclub-Gast sein, um mal gucken zu dürfen.
Mein Hotel lag in der zweiten Reihe, was natürlich einen Haufen Geld spart, aber es gab halt keinen Zugang zum See. Wusste ich vorher nicht. Hotel ist zum Schlafen da, und vorher hatte ich die Vorstellung, dass ich eh die Zeit am Strand verbringen würde...
Ansonsten hat der Ort auch nicht wirklich viel zu bieten. Ein sehr kleiner Ortskern ist ganz nett, und das war es. Tulum war ja auch nur eine staubige hässliche Stadt. Zwar die schönsten Küsten, aber die sind kaum zugänglich...
Weiter ging es nach Campeche. 6 Stunden Fahrt. Unterwegs haben wir die historische Mayastätte in Becan besucht. Die war tatsächlich ganz interessant, und wir waren zu dem Zeitpunkt die einzigen Gäste.
Die Ruinen in Tulum waren dagegen aus meiner Sicht nicht der Rede wert. Völlig überteuert und der Kuschelfaktor glich dem auf nem AC/DC Konzert.
Die Fahrt lief auch nicht ohne Probleme. Es gab eine Straßenblockade. Ähnlich der Bauernproteste im Frühjahr bei uns in Deutschland haben LKWs und andere Fahrzeuge eine Straße strategisch so klug zugestellt, dass es auch keine Möglichkeit des Umfahrens gab. Nach einer Stunde des Verhandelns der Polizei mit den Protestlern wurde die Blockade aufgehoben und man konnte weiter.
Später gab es einen Straßenabschnitt von etwa 70 km Länge, der absolut lebensgefährlich war. Da waren haufenweise Löcher in der Straße, in denen Kinder verschwinden können. Teilweise durch Sonne und Schatten kaum oder erst spät zu erkennen.
Meinen Zeilen kannst du die gute Nachricht entnehmen: Ich habe überlebt! Aber das Führen eines Fahrzeugs auf dem Abschnitt war anstrengender als ne Woche arbeiten!
Campeche hat mir sehr gut gefallen. Eine wirklich schöne historische Altstadt mit Stadtmauer und einem tollen Flair. Die Stadt liegt am Meer, verfügt aber über keine Strände. Es gibt jeden Abend eine Show mit Wasserfontainen und Musikuntermalung. An der Uferpromenade konnte ich schön joggen, und das Essen war überall sehr lecker und günstig.
Ähnlich präsentierte sich Merida - die Hauptstadt Yucatans. Wirklich schöne Altstadt, und sogar "La Bierhaus" mit bayerischen Köstlichkeiten ist am Start. Auf der Fahrt dorthin standen die Maya-Ruinen von Uxmal auf dem Programm. Wir haben hin- und her überlegt, ob wir Uxmal oder Chichen Itza
oder beides ansehen sollten. Nach der zweiten historischen Mayastätte stellte sich die Frage, ob sich nicht alles gleicht. Wir sind keine Freaks für solche Ruinen und empfanden das so. Wir haben Uxmal gewählt, weil es nicht so überlaufen ist wie Chichen Itza, was zu den neuen 7 Weltwundern zählt. Ohne das Weltwunder gesehen zu haben, sind wir happy mit der Entscheidung. Uxmal war interessant, größer und besser erhalten als Becan, aber auch deutlich besser besucht. Preis/Leistung war in Becan am besten, gefolgt von Uxmal. Tulum kann man sich komplett sparen, wenn man noch andere Mayastätten im Programm hat. Eine vierte Stätte brauchen wir nun jedenfalls definitiv nicht mehr.
Dafür haben wir lieber einen Ausflug zu den Pink Lakes und Rio Lagartos gemacht. Das hat sich gelohnt. Gab tolle Bilder und eine Fahrt auf dem Fluss, wobei man viele Tiere beobachten konnte. Rosa Flamingos, Krokodile, Pelikane, Adler und viele mehr.
Vermieter-Stress im Urlaub
Kein Urlaub ohne Immo-Stress!
Von einer Mieterin erhielt ich folgende E-Mail:
"Sehr geehrter Herr Willkomm,
ich habe heute feststellen müssen, dass die Schlösser des Vorder- und des Hintereingangs des Hauses ausgetauscht worden sind. Ich und eine andere Bewohnerin kamen mit unseren Schlüsseln nicht ins Haus.
Haben Sie Informationen, dass die Schlösser ausgetauscht worden sind? Falls nicht, bitte ich Sie, sich bei der Hausverwaltung schnellstmöglich zu erkundigen."
Hatte ich nicht. Mail weitergeleitet an Verwaltung und um Klärung gebeten.
"Sehr geehrter Herr Willkomm,
die Zylinder in den Hauseingangstüren wurden nicht getauscht.
Die Tür zur Seite Sander Damm wird gerade erneuert, s. Beschluss, und ist aktuell gesperrt. Die andere Tür oder auch die Kellertür funktionieren mit dem Schlüssel, den alle Mieter haben.
Frau Xxx wollte es, nachdem ich mit ihr telefoniert habe, nochmals versuchen und ging selber davon aus, dass ihr Schlüssel gestern Abend möglicherweise gehakt haben könnte. Bisher hat Frau Xxx nicht wieder angerufen, insofern gehe ich davon aus, dass auch der Schlüssel von Frau Xxx funktioniert. Ferner hat sich, außer Frau Xxx, kein anderer Mieter beschwert, dass die Schlüssel nicht mehr funktionieren würden, was darauf hindeutet, dass, wenn es ein Problem gibt, es an dem Schlüssel Ihrer Mieterin liegen könnte."
Das war also relativ easy erledigt. Dann kam diese WhatsApp-Nachricht von einem anderen Mieter in einem anderen Objekt:
"Moin Vincent wollte dir bescheid geben das ich gerade trotz Schlüssel nicht in meine Wohnung kommen kann weil das Türschloss irgendwie kaputt ist."
Da konnte ich nun allein wegen der Entfernung nicht viel helfen, und es war abends. Der Schlüsseldienst musste ran. 345 €. Ein Riegel im Schloss der Wohnungstür war gebrochen.
Ich habe den Mieter informiert, dass die Tür samt Schloss zum Allgemeineigentum gehört und er die Rechnung bei der Verwaltung zur Erstattung durch die Eigentümergemeinschaft einreichen möge. Ich habe ihm die Handynummer des Chefs der Verwaltung gegeben.
Am nächsten Morgen folgende Info vom Mieter:
"Moin Vincent hab mit dem Volker telefoniert, er meinte, die Hausverwaltung hat nichts damit zu tun und wollte sich nochmal bei dir melden 🤦🏻♂️
Schreib mir mal bitte deine E-Mail-Adresse, dann kann ich dir schonmal die Rechnung zuschicken."
Dann war ich natürlich hellwach und habe eine Mail an die Versager - äh Verwaltung geschrieben:
Sehr geehrter Herr Yyy,
gestern Abend kam mein Mieter nicht mehr in die Wohnung. Im Türschloss war ein altersschwacher Riegel gebrochen.
Das Problem ließ sich nur mit dem Schlüsseldienst lösen.
Mein Mieter teilt mir nun folgendes mit:
(Screenshot von der WhatsApp-Nachricht bezüglich der Aussage des Chefs).
Die WEG hat die Kosten zu übernehmen, weil die Wohnungstüren (samt Schlösser) zum Gemeinschaftseigentum gehören!
Siehe: https://matera.eu/artikel/wohnungstueren-sondereigentum-gemeinschaftseigentum?09392a9a_page=6
Herr Zzz lässt Ihnen die Rechnung zukommen, die Sie als Verwaltung bitte aus dem WEG-Guthaben erstatten.
Herzlichen Dank und freundliche Grüße
Vincent Willkomm"
Antwort:
"Sehr geehrter Herr Willkomm,
bitte lassen Sie uns die Nummer von Herrn xxx zukommen, damit wir mit ihm alles klären können.
Selbstverständlich wird die Rechnung von der WEG übernommen, wie auch das BGH-Urteil vom 25.10.2013, V ZR 212/12 es aussagt.
Mit herzlichen Grüßen
Angelika Qqq"
Man darf sich zwar fragen, warum nicht gleich so, aber es ließ sich immerhin alles regeln, und im Vergleich zu anderen Dingen, die ich als Vermieter schon erleben musste, war es kein Weltuntergang. Aber das sind Sachen, die braucht man nicht und im Urlaub schon zweimal nicht!
Dazu kommt, dass die Verwaltung, die auch erst von mir darüber belehrt werden musste, dass Wohnungstüren zum Allgemeineigentum gehören, mit folgender Bitte am 06.12. an uns Eigentümer herantrat:
"WEG Umlaufverfahren 1/2024
Sehr geehrter Herr Willkomm,
im Hinblick auf die anstehende Eigentümerversammlung 2024 möchten wir Sie um Ihre Zustimmung bitten, auf die gesetzliche Ladungsfrist von 3 Wochen zu verzichten, um eine schnellere Einberufung der Eigentümerversammlung zu ermöglichen. Den Abstimmungsbogen bitte ich Sie, mir bis Montag, den 09.12.2024 per E-Mail, Post, per WhatsApp
als Bilddatei oder Herrn XXX zukommen zu lassen."
Meine Antwort:
"Guten Tag,
ich bin bis Ende des Jahres in Mexiko unterwegs.
Das ist mir jetzt ein bisschen zu hektisch.
Warum nun auf den letzten Drücker?
Danke und Gruß"
Wenige Minuten später klingelte mein Telefon.
Die Verwaltung. Ich ging nicht ran und antwortete auf die Email erneut:
"Mexiko bedeutet auch, dass ich nicht ans Telefon gehe!"
Daraufhin bekam ich diese Mail:
"Sehr geehrter Herr Willkomm,
Seit nun fast 3 Monaten warten wir auf einen Kontoauszug aus Oktober/November 2023 der DKB. Die Verwaltung Tttt hat uns an der Stelle auch nicht unterstützt, was mich sehr wundert. Ohne diesen Kontoauszug ist es nicht möglich, die Hausgeldabrechnung fertigzustellen. Es gibt einen Fehlbetrag in Höhe von circa 2.500 Euro, welcher sich ohne Kontoauszug nicht aufklären lässt. Wir möchten an der Stelle kurz anmerken, dass wir unterjährig als Verwalter eingestiegen sind und die Hausgeldabrechnung unseres Vorgängers fertigstellen müssen. Ohne vollständige Angaben ist das nicht möglich. Täglich fragen wir bei der DKB an. Sollte der Auszug heute oder morgen eintreffen, werden wir ohnehin fristgerecht
zum 31.12.2024 um 16:00 Uhr einladen.
Wir möchten Sie um Ihre Kooperation bitten, da der zeitliche Verzug nicht unser Verschulden ist und die Immobilie komplett vermietet ist und somit keine fristgerechte BK erstellt werden kann.
Gerne können wir dazu auch über Facetime oder über
Google Meets einmal persönlich sprechen.
Mit herzlichen Grüßen"
Ich habe darauf nicht geantwortet.
Später folgte dann tatsächlich die Einladung zur Eigentümerversammlung am 31.12.2024 um 16 Uhr. Die merken doch alle nix mehr! Für diesen Scheiß bezahle ich jeden Monat eine Verwaltergebühr. Leute - ich pack das nicht mehr! Macht euren Immo-Scheiß echt alleine, ich will da nur noch raus. Da hat man fast nur noch mit Amateuren zu tun, die bezahlt werden wie die Vollprofis.
Fragen und Anmerkungen hatte ich dann aber doch noch:
"Den Fehlbetrag in beträchtlicher Höhe gab es doch schon zum Zeitpunkt der letzten ETV, und es war bekannt, wer diesen schuldig ist.
Unter TOP 6 gab es dazu auch eine geplante Vorgehensweise. Was ist aus der geworden? Der Beirat war doch auch involviert.
Ist in der Angelegenheit jetzt über ein Jahr nichts passiert oder verstehe hier etwas falsch?
Wann ist mit der Hausgeldabrechnung zu rechnen?
Ich muss bis Ende des Jahres eine Nebenkostenabrechnung für meinen Mieter erstellen."
Eine Antwort habe ich seit Tagen nicht erhalten...