Moin {$firstname}!
Aus meinem Leben:
In der Finanzbombe vom 16.05. hatte ich vom Kauf einiger Aktien der Einbecker Brauhaus AG berichtet. Ziel war einzig die Teilnahme an der Hauptversammlung, die gestern stattfand.
Das Prozedere war ziemlich einfach. Ich hatte die Aktien kurz vor dem "Record Day" gekauft und war somit teilnahmeberechtigt. Im Postfach des Brokers gab es folglich kurze Zeit später eine Nachricht "Einladung zur Hauptversammlung". Dort folgte ich den simplen und klaren Anweisungen und erhielt dann einige Tage später per Briefpost die Eintrittskarte für die Hauptversammlung.
Ich war vorher noch nie auf einer Hauptversammlung. Warum zog es mich nun ausgerechnet zu dieser? Ich hatte in der Vergangenheit von meinem Co-Einkommensoptionär Luis Pazos mitbekommen, dass es bei der Teilnahme an eben jener Hauptversammlung ein Sixpack zum mit nach Hause nehmen gibt.
Luis wohnt in der Region, und für ihn ist die Teilnahme an der HV eine liebgewonnene Tradition. Ich bin auch in Niedersachsen aufgewachsen, und meine Familie lebt dort nach wie vor. Zwar nicht in direkter Nähe der Brauerei, aber das Einbecker Bier ist mir schon lange bekannt - und es ist durchaus schmackhaft.
Alles zusammen mit der Aussicht, generell mal eine Hauptversammlung vor Ort zu erleben und dann noch eine, die aus verschiedenen Gründen versprach interessant zu werden, veranlasste mich nun dazu, das konkret anzugehen.
Gestern war es soweit. Um 10 Uhr war die diesjährige Hauptversammlung terminiert. Von Hamburg fährt der Metronom (Regionalbahn; mit dem Deutschlandticket ohne zusätzliche Kosten nutzbar) bis nach Göttingen. Durch einen Besuch bei der Familie am Vortag habe ich die Fahrtzeit am Morgen noch abgekürzt und bin am Hundertwasser-Bahnhof um 6:50 Uhr in den Zug gestiegen. Auf der Strecke nach Göttingen liegt die Haltestelle "Einbeck Salzderhelden". Dort gilt es umzusteigen, und 2 Haltestellen weiter ist man dann in "Einbeck Mitte". 10 Minuten zu Fuß durch die schöne Innenstadt mit ihren ansehnlichen Fachwerkbauten, und man erreicht den PS Speicher (Europas größtes Oldtimer Museum), welcher als absolut sehenswerte Top-Kulisse für die Versammlung dient.
Ich war 10 Minuten vor Beginn am Ort des Geschehens. Einchecken war easy. Die Einladungskarte wird eingescannt. Rücksäcke dürfen nicht mit rein, konnten aber problem- und kostenlos in Spinde eingeschlossen werden.
Luis hatte uns Plätze gesichert, und dann ging es auch schon los. Die Atmosphäre hat mir direkt gut gefallen. Ich würde tippen, bei der HV der Deutschen Bank geht es deutlich steifer zu. Großen Anteil daran hatte der lockere und sympathische Vorstand Marc Kerger.
Dieser berichtete dann über das vergangene Geschäftsjahr und dabei vor allem von den Herausforderungen der Brauereien allgemein und der Einbecker im Speziellen.
Seit Jahren ist der Bierkonsum in Deutschland rückläufig, und es herrscht ein Brauereisterben. Dem allgemeinen Trend können sich kleine regionale Brauereien schlecht entziehen. Ein Blick auf den Aktienkurs der Einbecker Brauhaus AG spricht Bände. Ende der 90er noch bei über 27 Euro, dümpelt man heute bei unter 5 Euro herum.
Die allgemeine Wirtschaftslage ist in letzter Zeit auch nicht hilfreich. Der Absatz während der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land verlief enttäuschend. Genauso der restliche Sommer.
Gestiegene Kosten (Personal, Rohstoffe und Energie) können nicht weitergegeben werden. Der Preiskampf tobt eh auf einem Niveau, auf das sich Einbecker nicht einlassen kann.
Der Alkoholkonsum sinkt merklich. Das ist also nicht Bier-spezifisch. So ist es nicht verwunderlich, dass man Zuwächse fast nur in Bereichen wie alkoholfreies Bier und anderer nichtalkoholischer Getränke verzeichnen konnte.
Aber auch einige Erfolge konnten genannt werden. Der große Wurf "NULL BOCK" (alkoholfreies Bockbier; Einbecker ist Erfinder des Bockbiers) gelang allerdings erst in 2025. Die Kampagne und das entsprechende Bier kamen Ende Januar auf den Markt, und das Gesöff war vom Start weg so erfolgreich, dass es direkt ausverkauft war.
Zu weit möchte ich nicht in das Zahlenwerk eintauchen. Bis hierher war es unter Umständen für Biertrinker noch interessant, wer sich tiefergehender mit den Zahlen der Einbecker Brauhaus AG beschäftigen möchte, den verweise ich an die Webseite.
Von ca. 1.600 Aktionären waren 668 angemeldet, und schließlich war 66,15 % des Grundkapitals bei der Hauptversammlung vertreten. Luis und ich haben mit unseren im Mittel 50 Lenzen den Altersdurchschnitt drastisch GESENKT!
Die Generaldebatte, bei der sich jeder zu Wort melden konnte, war teilweise amüsanter als eine Comedy-Show. Bei den meisten Rednern aus dem Publikum musst man zudem Angst haben, dass sie die 2 kleinen Stufen zur Bühne nicht unfallfrei rauf und runter kommen. Muss man erlebt haben! Barrierefreiheit war jedenfalls nicht gegeben.
Nach knapp 3 Stunden war der offizielle Teil erledigt, es folgte der gemütliche. In einem weiteren Saal waren Bierzeltgarnituren aufgebaut und rundherum gab es Tresen, Kühlschränke und Schubkarren mit Eiswürfeln und Bierspezialitäten gefüllt. Man konnte sich durch das komplette Sortiment probieren. Dazu gab es all you can eat Currywurst mit Brötchen. Alles kostenfrei! So verbrachten wir 3 weitere Stunden, bis die Veranstaltung aufgelöst wurde.
Beim Verlassen konnte man gegen Vorlage der Einladung zwischen einem Sechserträger "NULL BOCK" und einer 0,5 Liter Flasche des Preisgekrönten "Barrel Bock" (eine Flasche kostet im Handel 9,99 Euro) wählen. Quasi Naturaldividende zum mitnehmen.
Die Eintrittskarte berechtigt außerdem zu einer kostenlosen Brauereiführung, die ansonsten 25 Euro pro Person kostet.
Mit meinem Mini-Investment in die Einbecker Brauerei kann ich aus meiner Sicht schon nach diesem ersten Besuch keinen wirklichen Verlust mehr machen! Promille statt Buchgewinn meinte mein Freund Dirk dazu spontan, als ich Bericht erstattete. Für mich eine absolut lohnenswerte Erfahrung. Der Metronom brachte mich abends fast pünktlich zurück nach Hamburg.
Im nächsten Jahr steht die 60. Hauptversammlung an. Es klang durch, dass man sich für die Gelegenheit etwas Besonderes einfallen lässt. Soweit terminlich möglich, werde ich auf jeden Fall wieder dabei sein. Ich verstehe nun noch besser, dass Luis sich dieses Event seit Jahren nicht entgehen lässt. Danke für die Anregung!
Luis Pazos und meine Wenigkeit halten am 19.09.2025 einen Optionshandel-Praxisworkshop für Einsteiger in Göttingen ab. Die Mindest-Teilnehmeranzahl ist bereits erreicht, der Workshop wird somit auf jeden Fall stattfinden.
Zunächst wird die Theorie erarbeitet sowie die Handelsoberfläche erklärt und eingerichtet, um anschließend in die Praxis zu gehen! Weitere Details zu der Veranstaltung und die Möglichkeit, einen Platz zu buchen, gibt es unter dem folgenden Link:
👉 Optionshandel Praxis-Workshop am 19.09.25 in Göttingen