| 4 WOCHEN AUF TOUR MIT SARUJ |
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Seit zwei Wochen bin ich nach fast drei Monate Abwesenheit zurück in Berlin angekommen und die erste Lesetour von "Saruj - Stell dir vor, es gibt kein Geld mehr" ist jetzt beendet. Die Tour selbst dauerte knapp vier Wochen und ging durch Österreich, die Schweiz und Deutschland. 19 Stationen sind es gewesen. Für die ersten Stationen in Österreich war ich alleine mit Anton Tranelis unterwegs. Ab Bregenz kam Pauline Fabry mit ihren MeteoritenGongs und ein paar Tage später auch Stefan Marks mit seinem Workshop „Wie wollen wir leben?“ dazu. Die Tour war so intensiv, dass wir oft nur wenige Bilder gemacht haben und bei manchen Stationen gar keine. Es war also eine sehr analoge Tour 😎
Ach, als Spaß benutze ich hier die Grammatik der Zukunft. Mal gucken, wie ihr damit zurecht kommt 😁 Allerdings kann es auch sein, dass ich es immer wieder selbst vergesse. Ich lben schon jetzt länger nicht mehr in meiner Zeit! |
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Die Tour beginnt in Wien in der Galerie Nuu. Denise Narick hat uns eingeladen und das Event organisiert. Es ist mein Geburtstag und ich bekomme von dem Raper Äon, der Freund von der Friedenssängerin Morgaine, ein Medaillon. Dieses wird mich während der gesamten Tour begleiten und genau bei der letzten Station in Oberndorf, am Ende der Gong Zeremonie, wird dessen Lederschnur reissen. Das Medaillon habe ich sorgfältig aufbewahrt und seitdem hängt wieder mein silberner Kater, der mich seit über drei Dekaden begleitet – ein Geschenk von meiner Freundin Lo – am Hals 😉 Anton, Morgaine und die Schauspielerin und Energetikerin María Grande lesen. Morgaine verkörpert mit ihrer Stimme den achtjährige Arthur auf eine wunderbar süße Weise und Maria heißt eigentlich Maria Grandegger. Nur finde ich, dass "Grande" viel besser zu ihr passt! |
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Am Tag danach fahren wir nach Gerasdorf. Wir sind von Inge Fischer, die Gründerin des Vereins Qevida eingeladen worden. Qevida bedeutet „Was für ein Leben“. Die Mitgliederen des Projektes bringen sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten ein und verwenden den lokalen virtuellen "Qevis" als Tauschwert. Die Webseite ist eine Vernetzungsplattform, wo Veranstaltungen veröffentlicht werden können und nur für Mitgliederen sichtbar. Qevida ist im Moment Österreich aktiv, hauptsächlich Wien, Niedeösterreich, Oberösterreich und Steiermark. Warum auch immer, diese Lesung wird die lustigste von der ganzen Tour. Die Leute lachen ununterbrochen und ich bin bald nicht mal mehr so sicher, ob sie alle noch wissen, warum sie in diesem Lachflash feststecken. Gelesen haben Anneliese Saumwald und ich zusammen. In der „Probe“ sagt sie mir : "Es fühlt sich so an, als hätte ich das Buch schon gelesen!" "Ja", antwortete ich, "irgendwo in uns verborgen, wissen wir das doch alles! Nur musste sich jemande die Mühe machen es in Worte zu verfassen und aufs Papier zu bringen. In diesem Fall in einem Liebesroman ❤️❤️" Deshalb beginnt auch (meistens) die Lesung mit diesen Worten:
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«Im tiefsten Inneren haben sich die Menschen schon lange vor der Transition Frieden und eine Welt ohne Geld gewünscht. Nur galt ihr Traum als eine unerreichbare Utopie. Das Auflösen dieses Glaubenssatzes war die schwierigste Aufgabe der Transition.»
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Ach, und das selbst zubereitete Essen von den Mitgliederen Qevidas ist so lecker! Bärlauch in allen Varianten 😂 Vielen Dank dafür. Aber kochen ist nicht alles, was die Qevidas Menschen können. Ende Mai haben 30 Mitgliederen zusammen einen Lehmofen gebaut! |
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Donnerstag, den 21.04.2022 |
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Die nächste Lesung findet auch in einem Dorf statt: Ybbsitz. Eine ältere Dame, Christa Spreitzer, die Mitbesitzerin von dem Bau Unternehmen mit dem gleichen Namen, hat uns ein Raum in ihrer Firma zur Verfügung gestellt. Diesmal liest Kilez More, der auch das Event organisiert hat, mit. Sein Auftritt als Kevalam ist wirklich auf dem Punkt und unser Zusammenspiel fühlt sich so an, als würden wir schon seit Jahren miteinander auf einer Bühne stehen 🔥 Etwa 20 ältere Frauen, ein paar jüngere und höchstens zwei Männer sind anwesend – alle pfiffige Menschen, die aufmerksam zuhören. Während einer Fragerunde verlasse ich kurz den Raum, um auf die Toilette zu gehen und als ich zurückkomme höre ich schon im Flur, wie laut es im Saal geworden ist. Alle sprechen begeistert miteinander, und zwar fokussiert über das Thema geldfreie Gesellschaft. Einfach fantastisch! Ich entscheide öfters aufs Klo zu verschwinden.
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In Linz begrüßt uns Alexandra Pervulesko in ihrem legendären Badcafe. Eine mutige Frau, die es stets abgelehnt hat Menschen zu zwingen ihr Gesicht zu verstecken oder ihren Gesundheitszustand Preis zu geben. Sie hat mittlerweile so viele Strafzettel gesammelt, dass sie damit das ganze Lokal tapezieren könnte. Eine Summe, die so unverhältnismäßig hoch ist, dass es mich das Schreiben zerschlägt… Alexandra liest mit ihrer dunklen, verführerischen Stimme, mit mir und meinem "Fahrer" Anton zusammen. Von der Lesung haben wir keine Bilder. Alles blieb unter dem Radar 😎 |
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Thumersbach am Zeller See. Für mich ist es ein Fest. Einerseits, weil das Buch überwiegend dort geschrieben wurde und vor allem, weil es sich in diesem Haus, bei Henriette und Oliver, wirklich wie Familie anfühlt. Henriette Kordasch hat mich durch den gesamten Prozess des Buchschreibens begleitet und ich bin ihr dafür äußerst dankbar 🙏❤️🙏 Im Buch wird sie als Hebamme in den Danksagungen erwähnt. Ein passendere Begriff gibt es, glaube ich, nicht dafür. Übrigens habe ich in diesem Haus mit dieser atemberaubenden Aussicht aus meinem Schlafzimmerfenster, insgesamt tatsächlich neun Monate lang gelebt!
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Das Buch wird aber nicht im Thumersbach sondern im Badehaus Leogang gelesen. Das Badhaus in Leogang ist etwa 500 Jahre alt. Ein sehr besonderer Ort, den Anja Jung 2012 übernommen hat, und wo Menschen in Akut- oder Notsituationen Unterkunft und Liebe finden. Menschen mit gesundheitlichen Problemen jeglicher Art werden dort unbürokratisch aufgefangen und ganzheitlich beraten. Bis heute hat sich das Badhaus ausschliesslich aus freiwilligen Spenden finanziert und trägt seit 2017 das Österreichische Spendengütesiegel. Noch eine Besonderheit bei dieser Station: es findet dort nicht nur eine Lesung sondern auch eine Bärensuppe statt 🥄🍵🥄 |
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Mona und Lisa Linzmaier begrüßen uns in „Das Lebensmittel“ im Kufstein. Beide Schwestern haben einen ehemaligen Lebensmittelladen, der ihrer Familie gehörte, in ein alternatives Kulturzentrum verwandelt. Dort wollte sie gute Ideen mit möglichst vielen Menschen teilen und einen Unterschied machen – gemeinsam den dringend notwendigen Wandel in unserer Gesellschaft fördern und Realität werden lassen. "Unsere Vorstellungen von der Zukunft können wir am Besten dann in die Tat umsetzen, wenn wir damit beginnen", betonen die zwei Schwestern. Das Publikum ist hoch interessiert - nun oder vielleicht auch deshalb – macht hier niemande Bilder. Oder doch? |
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Donnerstag, den 28.04.2022 |
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Auf dem Weg zur nächsten Station, besuchen wir einen Freund in Innsbruck. Allerdings: woher kommt die Legende, dass Innsbruck besonders bedrückend sein soll? Wir spazieren ein wenig, machen ein Picnic am Fluss und finden die Stimmung sehr angenehm. Mein Freund in Innsbruck empfiehlt uns durch einen Pass weiter zu fahren. Der Oldtimer von Anton beginnt zu glühen und wir machen eine Zwangskühlungspause. |
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Vor der Tür von unserer Unterkunft in Bregenz erwartet uns eine nette Überraschung. Dieses Gesicht kenne ich doch! Anton geht es genauso und er lächelt breit. Wir waren doch alle drei zusammen in Kolumbien! Was, Shia kennt Pauline? Und die ganze Bande aus der Schweiz? Wahnsinn! |
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Die letzte Lesung in Österreich findet in der Elektra statt, ein Fabrikkomplex, der abgerissen werden soll und bis dahin für Künstlerenateliers und diverse Veranstaltungen genutzt wird. Vielen dank dafür an dem Besitzer, heute auch anwesend, Hubert Rhomberg. Can Edremitoğlu, ein überhaus charismatischer und tatkräftiger Mann, betreut das Projekt und hat uns, im Rahmen des ersten CounciousWing Festivals, eingeladen. Der riesige ehemalige Industrieraum, "die Kathedrale" genannt, ist so beeindruckend, dass ich, als ich hinter dem Pult stehe, das Bedürfnis spüre den Beginn der Lesung für diesen Ort anzupassen:
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"30.04.2022, IWF - Interfonisches Währungsforum Heute wurde Geld in all seinen Formen als wertlos deklariert. Im Museum für Zeitreise und Allzeitanthropologie werden jedoch weiterhin Scheine und Münzen aus verschiedenen Zeiten aufbewahrt, die – gegebenenfalls – Zeitreisen in die Vergangenheit vereinfachen sollen. Berichte über die Erfahrungen von Menschen, die in diesen düsteren Zeiten gelebt und unter der Macht eines seelenlosen Gottes namens Geld gelitten haben, werden ebenfalls dort archiviert. Somit soll das Ausmaß des Leides, welches Geld verursacht hat, niemals in Vergessenheit geraten." |
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Zusammen mit den beeindruckenden Klängen der MeteoritenGongs von Pauline, die am Abend zuvor mit ihrem Kastenwagen, der voll bis zum Anschlag ausschließlich mit Gongs beladen ist, angereist war und dem angenehmen Hall, der die Kathedrale bietet, bekommt diese Lesung eine recht sakrale Qualität. MeteoritenGongs?? Ja, Pauline Fabry ist nicht nur eine begnadete Gongspielerin, sie baut ihre Gongs auch selbst. Und Pauline hat, in diesen drei Gongs, die jetzt auf der Bühne stehen, Meteoritenstaub mit eingeschmolzen. Somit sind diese Gongs die einzigen Weltweit, die durch dieses Ritual gefertigt worden sind und also auch tragen - im wahrsten Sinne des Wortes - eine kosmische Kraft. Ihre Vibrationen schütteln unsere Neuronen von alten Glaubenssätzen frei, und unsere innere Weisheit bekommt dann die Möglichkeit ins Bewusstsein zu gelangen. Unterstützend wird der Prozess durch die gelesenen Worte von Saruj.
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Zuhören kann mane liegend auf Matratzen, die mit Rollen ausgestattet sind. Eine ideale Einrichtung, sowohl für die Lesung als auch für die darauffolgende Gongszeremonie. Wir zelebrieren allerdings an diesem Abend Schwarzmond ❤️🔥🌚
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Am Tag danach haben wir Pause. Annika Kessel, Shia Weltenmenge, Pauline und ich gehen an einen Fluss und spielen die kleineren Gongs vor einem Wasserfall.
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Anton möchte gerne noch ein wenig in Bregenz bleiben und ich fahre mit Pauline weiter. Unsere erste Lesung in der Schweiz findet in einer ungewöhnlichen Location in Zürich statt. In einem Keller, wo Dutzende Ducatis stehen - mit denen wir nicht reden dürfen - wird uns von dem Besitzer der Feuerstühlen Gerry Hofstetter ausdrücklich mitgeteilt. Ja, der Lichtkünstler Gerry, der auch die Aya Stellar von Annika auf den Alpen zum landen gebracht hat 💗
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Siro Barino, der Gründer von MomentX, hat das Event organisiert. MomentX hat sich als Ziel gesetzt, Menschen zu inspirieren und ihnen Zugang zu transformativem Wissen zu verschaffen, damit sie sich ihres enormen Potenzials und der Freiheit der Wahl bewusst werden, aus ihrem Leben das zu machen, was ihr Herz sich ersehnt. Für das Hochglanz-Magazin, die Nummer 2, habe ich einen Artikel geschrieben: "Anarchie in der Praxis"
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Bei der Lesung anwesend ist ein äußerst spannendes Publikum, sowie mein Patensohn und die Patenmutter von meinem eigenen Sohn, die auch die Mutter von meinem Patensohn ist 😅
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Am Tag danach fuhren wir nach Altdorf, in der Nähe von Luzern. Barbara vom Verein Urig Altdorf hat uns eingeladen. Wir lesen in einem kleinen Laden, wo selbstgemachte Leckereien und kulturelle zukunftsorientierte Veranstaltungen angeboten werden. Das Publikum ist von dem MeteoritenGongs so sehr fasziniert, dass niemande während der anschließenden Gesprächsrunde, eine einzige Frage über das Buch stellt. Alle wollen mehr über diese mysteriösen Instrumente erfahren. Beim wegfahren stellen wir fest: Dort wurden gar keine Bilder während der Lesung gemacht! |
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Der warmherzige Pascal Furrer und der Autor des Buches "Peregrinus - Einfach werden" ist, begrüsst uns in seinem Café in Luzern. Das Lokal hieß mal Crazy Cupcake – und Cupcakes sind überall noch in dem Laden zu sehen – aber jetzt heisst es Pinakarri. Pinakarri bedeutet in der Sprache der australischen Nyangamurta Aborigines "tiefes Lauschen". Laut Pascal, wird hier eine Balance zwischen Versöhnung mit dem Geld und einer gesunden Schenkökonomie zu erforschen gewagt. Für dide Besuchere im Pinakarri beginnt es damit in sich zu lauschen, und somit zu entscheiden, wie viel Geld sier für sihn Kuchen oder sihnen Kaffee in der Kasse legt. Die Frage, die sich dann stellt, ist: "Was brauchst du?" Stefan Marks, der Gründer von Filmimg for Change, einen Format, wo nur gute Nachrichten für eine bessere Zukunft vorgestellt werden, ist jetzt bei uns im Team. Mit Kamera, Mikrophone und Tonanlage 😎 Nach der Lesung begibt er sich schon auf Schatzsuche und dreht hintereinander ein Interview mit Pascal, ein weiteres mit Daniel Wigger und einen Werbespot für die "Kulturtage des Friedens" in der Zentralschweiz, die Daniel am Leben gerufen hat und gerade zu finanzieren versucht. |
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Malters ist ausgefallen. Es waren zu wenige Leute erwartet worden. Also freuen wir uns auf einen freien Abend auf dem Gelände von der nächsten Station in Beckenried. An dieser Stelle, vielen Dank an Csilla Hosszu für den Kontakt in Beckenried! |
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Als wir ankommen, werden wir von einem lauten Kuhglocken-Konzert empfangen. Ich gehe davon aus, dass eine größere Gruppe von Kühen jetzt nach ihrem Nachtlager unterwegs ist, und dass der Krach bald aufhören wird. Es hört aber nicht auf. Und es wird auch in der Nacht – wir schlafen in der Yurte dort – nicht aufhören, nur zeitweise leiser werden. Lange wird es nie still. Die Kühe sind nicht auf dem Weg zum Stall, sondern sitzen gemütlich auf dem Gras. Nur, sogar beim Wiederkauen läuten die Glocken. Jede kleine Bewegung reicht dafür, dass dieser metallische Klangkörper, direkt in der Nähe des Ohres jedes Tieres angebracht, läutet. Ich mag überempfindlich sein, aber für mich fühlt es sich wie Folter an, diesen friedvollen Wesen dieses zuzumuten und es betrübt mich sehr. Für die Bewohneren ist das lediglich der Klang der Heimat 🔔 Die Menschen dort gehen davon aus, dass die Kühe sich längst damit abgefunden haben und nicht darunter leiden. Heidi, die Mutter von dem Veranstalter Fredy Scheuber, erzählt uns beim Essen, dass wenn die Kühe im Stall überwintern sie keine Glocken tragen müssen, da diese den Zweck haben, die Kühe in den Bergen zu lokalisieren. Für die Tiere wäre also der Klang der Glocken mit Freiheit assoziiert. Ich bin nicht überzeugt… Die Katze bei Heidi sieht es dafür gelassen...
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Donnerstag, den 05.05.2022 |
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Von der Wärme und der inneren Ruhe Fredys bin ich sehr beeindruckt. Es ist Liebe auf die erste Umarmung! Der junge Mann hat das "Projekt Zukunft" ins Leben erweckt. Projekt Zukunft ist ein Verein mit Fokus auf dem nachhaltigen Bewusstseinswandel für die Region. Mit einer Jurte und einer Internetplattform werden Räume geschaffen, in welchen sich Menschen finden und austauschen können, die gemeinsame Visionen in ihren Herzen tragen. Die Lesung findet in der Yurte statt. Ab jetzt liest Stefan auch mit 😊 |
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Wir verlassen die Schweiz und fahren nach Freiburg. Wir werden von dem Veranstalter Daniel Barski liebevoll in Empfang genommen und sollen in einer Gaststätte, Zur Hammerschiede, lesen. Nur gefällt den Ort Pauline nicht, beziehungsweise sie findet, dass die Energie des Raumes für die MeteoritenGongs nicht richtig ist. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das nachvollziehen kann, aber sei’s drum. Wir werden auf der Wiese nebenan spielen. Und es ist draußen bei dem schönen Wetter tatsächlich viel schöner. An diesem Tag findet zum ersten Mal der Workshop von Stefan: "Wie wollen wir leben" auf der Tour statt. Ich will mich aber für die Lesung vorbereiten und nehme an dem Workshop nicht Teil. Jedoch merke ich aus der Ferne, wie begeistert die Menschen agieren – und wie Stefan zusammen mit zwei Frauen in einer ewig lange Umarmung verharrt 😁 Das Ergebnis – also von dem Workshop – ist beeindruckend. In 2 Stunden ist eine wunderbare Collage entstanden.
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Wir lesen diesmal zu dritt, weil eine Freundin aus Berlin, Isabell Pawelke, für den Tag extra dazu angereist ist und Pauline bietet eine Kakao-Gongzeremonie, auf Wunsch, mit Schwarzbinden vor den Augen.
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Nach Freiburg kommt Schwäbisch Hall. Eine Station, die von Gudrun Neubauer, die Mutter von Carolin, die schon eine Lesung von Saruj in der Nähe von Berlin organisiert hat, möglich gemacht hat. Wir werden königlich mit verschiedenen liebevoll zubereiteten Salaten und einer sehr leckeren Linsensuppe auf eine sonnigen Terrasse erwartet. Nach einem gemütlichen Spaziergang in der Altstadt fahren wir zum Veranstaltungsort: das Trommelhaus. Die Zuschauer sind überpünktlich und der Raum bald rappelvoll. Wir fühlen uns geehrt und sind äußerst dankbar 🙏 Gudrun: Chapeau! Und vielen Dank auch an Sonja Savitri und auch an Ria Palmer für den Saal.
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Nach der Lesung signiere ich so viele Bücher, dass wir am Ende kaum noch Energie haben und halten die Diskussionsrunde kurz. Zu erwähnen ist, dass ich mir für jederen, dide das Buch haben möchte, viel Zeit nehme um ein wenig von sihner Geschichte zu hören. Früher habe ich es nicht getan und mit allgemeinen Worten, wie "mit liebevollen Grüßen, Bilbo" die Bücher signiert. Jetzt versuche ich etwas persönliches zu schreiben. Es bringt einige grammatikalische Fehler mit sich und ein wenig Chaos, aber es fühlt sich viel besser an.
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Abends werden wir von einer besonderen Gastgeberin, Martina Moser, empfangen. Als liebevolle Pflegemutter öffnet sie ihr Zuhause für junge Menschen im Not und heute auch für uns. Danke 🙏
Am morgen danach kommen wir alle drei mit müden Augen zum Frühstück. Wir hätten gern länger geschlafen aber wir haben heute drei Stunde Fahrt vor uns und eine Lesung am gleichen Tag. |
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Nach diesem wunderschönen Abend, fahren wir beflügelt nach Marburg. Wir bauen dort in Rekordzeit auf. Nur kommt so gut wie niemand… "Es ist Muttertag", sagt uns die Veranstalterin, und die Leute sind womöglich bei deren Eltern. Am liebsten würde ich sofort wieder zusammenpacken. Schließlich entscheiden wir das Event in den Park zu verlagern, aber es hilft nicht wirklich. Nur die Polizei zeigt kurz Interesse, aber nicht, weil sie an dem Thema interessiert sind… Ich spüre, wie alle enttäuscht sind und fühle mich dafür verantwortlich. Im Endeffekt bin ich die Hütterin der Tour und hätte dafür sorgen müssen, dass so eine Panne nicht geschieht. Wir sind mit zwei Fahrzeugen unterwegs und gerade drei Stunden gefahren. Ein Tag Pause in der Natur wäre uns viel lieber gewesen! Ich lese auf Autopilot und hoffe, dass es bald vorüber ist. Und genau, als ich überlege tatsächlich im Mitten eines Kapitels aufzuhören, fällt ein Gong auf den Boden…
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Schnell, lese ich noch schnell die letzten Zeilen und die Lesung ist zu Ende. Pauline ist schon weggefahren, an einem See wollte sie sein, die Gongs dort spielen und diese energetisch reinigen. Sie schickt uns ein Bild, wo sie gerade ist und ich möchte sofort dort mit ihr sein. Bald kommt eine weitere SMS. Ein paar Frauen sind auch da, die sich dort verabredet waren für einen Frauenkreis. Wie schafft es Pauline immer solche "Zufälle" zu finden? Stefan fährt mich dort hin, kann aber nicht bleiben, weil es ein Frauentreffen ist. Die Frauen sitzen friedlich am Feuer, die Gongs stehen nah am Wasser. Ich beobachte diese wunderschönen Instrumente. Und ich verstehe. Sie sind nicht nur glänzende Metallplatten, die einen fantastischen Klang von sich geben, sondern auch emotionale Wesen. Und sie verdienen Respekt. Ich verstehe auch, warum Pauline es äußerst grob findet, wenn jemande sie anfasst, ohne sie vorher zu fragen. Pauline spielt. Es tut gut. Wir schlafen am See.
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Am Tag danach holt mich Stefan ab und wir alle fahren nach Pulheim, in der Nähe von Köln. Dort werden wir "privat" im Garten von Rowanna Geiser und Georg Bermuda den ganzen Tag verbringen. Ich liebe die beiden! Sie haben mich in Berlin aus der Misere geholt, als an einem Sonntag morgen die Galerie fast leer war und 2017 haben sie eine großartige Bärensuppe in Köln, in einem überfüllten Laden, geschmissen! Die Stimmung ist besonders angenehm und gelassen. Jedoch, fühle bin ich abwesend. Ich bin besorgt, dass Pauline mir ein Stück weit ihr Vertrauen entzogen hat. Sie wirkt auch an diesem Tag ein wenig distanziert. Was meine Stimmung ein wenig erhellt ist die Anwesenheit von zwei wunderschönen Seelen: Emma und Morris. Ich habe das Paar vor wenigen Monaten in Montenegro kennengelernt und war von deren Wesen einfach geflasht. Wir haben allerdings zusammen was vor, also werdet ihr sicher bald mehr von den beiden erfahren! Auch mit Rowanna und Georg haben wir Pläne, aber das erzähle ich euch ein anderes Mal 😉 Stefan schmeißt einen Workshop, Pauline eine Gongzeremonie und wir alle zusammen eine Lesung. Sebastian Rost, ein Bewohner vom Earthship Tempelhof und auch zusammen mit Stefan Gründer von FilmingForChange ist heute zu uns gekommen.
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Team Sitzung. Wir treffen eine klare Entscheidung: für die nächste Tour wird es Voranmeldungen geben. Unter 30 Anmeldungen kommen wir nicht. Es ist für die Stimmung vom Team nicht gut und steht einfach nicht im Verhältnis mit dem Aufwand, den wir betreiben.
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Zu viert, fahren wir nach Hemer. Udo Berger hat mich kontaktiert und darauf aufmerksam gemacht, dass Hemer auf unserer Route liegt und wir da einen Tag frei haben. Es war allerdings als Pausentag gedacht… Nach ein wenig hin und her, da Udo sich noch nicht sicher ist, wie viele Menschen interessiert sind, fahren wir dort hin. Udo, vielen Dank, dass du nicht locker gelassen hast 🙏 Wir sind gerade fünf Minuten im Haus am Bemberg angekommen, als Pauline schon auf dem Garten schielt. Alles klar, wir werden dort spielen. Entweder Kathedrale oder Draußen! Das habe ich mittlerweile verstanden 😏 Wir lesen heute zu dritt mit Basti und Stefan. Ich versuche regelmäßig neue Kapitelfragmente einzubauen, damit ich nicht täglich das gleiche wiederholen brauche und Pauline neue Inputs bekommt. Die Konstellation zu dritt ist dafür sehr gut und wir lesen zwei neue Fragmente. Es ist durch das häufige Wechseln von Leseren nicht immer so perfekt, wie mein Perfektionismus es sich wünschen würde, dafür immer wieder anders. Das Publikum ist aufmerksam und sehr interessiert.
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Donnerstag, den 12.05.2022 |
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Lebensgarten Steyerberg. Eine Station ist ausgefallen und dafür können wir hier zwei Tage bleiben. Passt prima. Hier wollte ich sowieso hin. Pauline hütet sofort nach unserer Ankunft eine Kakaozeremonie mit den MeteoritenGongs auf dem Gelände des Kräutergartens. Aber, ist die Chili-Dose in den Topf reingefallen oder warum ist das Getränk so scharf 🌶😂
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Nach der Zeremonie möchten alle noch mehr von den MeteoritenGongs hören und Pauline bietet mir an, mit ihr zu spielen. Ich habe noch nie vor anderen Menschen gespielt und es ist sowieso erst das dritte Mal, dass ich einen Gong anfasse. Die zwei Male davor, war es nur ganz kurz und alleine. Das ist also für mich etwas ganz besonders. Wir beginnen zu spielen und ich taste mich rein, versuche die Klänge zu verstehen… und bin irgendwann so vertieft, dass ich fast in dem Gong hinein gesogen werde. Es wird lauter und lauter. Ich kann nicht aufhören. Ich sehe nur noch vor mir ein Blau, zwischen Cyanblau und Babyblau, und unzählige glänzende Pailletten. Nach einer Weile, werde ich leiser. Nicht, dass ich nicht Lust hätte länger in diesem Rausch zu sein, aber ich "muss" es jetzt nicht mehr. Ich habe dadurch mehr Zeit mich auf Pauline zu konzentrieren und zu versuchen in einem gemeinsamen Flow mit ihr zu sein. Wir werden dann erneut ein wenig lauter, aber diesmal gemeinsam. Und wieder ruhiger. Auf einmal aber, merke ich wie andere Klänge dazu gekommen sind. Eine dritte Person spielt mit uns. Es sollte zwar kein Problem sein, aber es irritiert mich. Für mich geht es heute um eine Initiation, meine Initiation mit Pauline. Ein Ritual, dass heute für mich gehalten werden will. So sehe ich das zumindest und ich dachte, das Pauline es auch so sehen würde. War es wohl nicht? Nach der Session widmet sich Pauline sofort der zugekommenen Spielerin mit viel wärme und kaum zu mir. Es verunsichert mich und mach mich auch traurig. Hab ich etwas falsch gemacht? Warum werde ich ignoriert?
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Ein paar Tage später wird mir Pauline ein Bild schicken, das zeigen soll, dass alles nicht ganz so war, wie in meiner Wahrnehmung. Aber in diesem ersten Moment fühle ich mich nicht gesehen. Wir sprechen am Abend ein wenig darüber, aber es hilft nicht wirklich…
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Was allerdings in dem Moment geholfen hätte, wäre vielleicht dieses Bild, das ich gerade beim Bilder sortieren entdeckt habe!
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Wir verbringen den Rest des Abends mit unseren Gastgebern Ulrike Krum und Declan Kennedy. Der ältere Mann fasziniert mich mit seiner Präsenz und seinen Geschichten. Ich fühle mich mit ihm sehr verbunden, ohne zu wissen warum. Trotz meines schweren Gemüts, ein sehr schöner Abend.
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Am Tag danach bietet uns Declan einen Spaziergang durch den Lebensgarten. |
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Am Nachmittag hütet Stefan einen Workshop und danach wir alle zusammen eine Lesung. Ich habe meine Enttäuschung noch nicht ganz verdaut und schalte auf Autopilot – ich kann mich kaum an etwas erinnern. Nur davon, dass die Menschen im Hof besonders liebevoll zu mir sind. Eine absurde Situation. Alle behandeln mich mit Wärme und Liebe und ich schaffe es nicht, mich glücklich zu fühlen. In diesem Moment hätte ich gern eine Pause von mir selbst! Sowie manchmal auch Saruj:
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Saruj blickte beim Gehen auf ihre Füße, und um sich zu beruhigen, versuchte sie, ihre Schritte zu zählen. Was ihr nicht gelang. Warum machte sie denn immer alles falsch? Warum war sie so grob? Warum konnte sie nicht sein wie die überaus diplomatische Dididan? Oder zumindest wie die ausgewogene Didishu? Es war einer dieser Momente, in dem sie gern eine Pause von sich selbst gehabt hätte – eine Trennung auf Zeit. Ein wenig Urlaub von Saruj. Ihr liefen bald die Tränen übers Gesicht. »Warum mache ich immer alles kaputt?«, fragte sie leise. |
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Am Morgen danach verlässt uns Basti. Stefan schlägt vor, dass wir uns irgendwo hinsetzen und reden. Wir gehen dafür in Wald. Stefan übernimmt. Wir reden, Tränen fließen, wir reden noch und zum Schluss schenken wir uns eine Umarmung zu dritt. Diesmal ist bei mir der Eiter raus. Die schwarze Wolke hat sich aufgelöst. Stefan ist ein Held und wir sind das beste Team auf der Welt!
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Letzte Station: freie Schule Oberndorf Oste. Melanie Jokelle, Franzi Hartmann und Chris Becker haben das Event organisiert. Wir beginnen mit einer Lesung, die wahrscheinlich die bestgelesenste wird von Stefan und mir zusammen. Vor allem Stefan hat nach meinem Empfinden einen Quantensprung gemacht. Der Hinweis am Tag davor "Verstehe, was du liest!" hat möglicherweise seine Früchte getragen. Irgendwann bekommt ihr einen Stück davon online, da wir es aufgenommen haben. Aber nicht sofort 😀 Der Link kommt dann auf dem Telegramm Kanal von Saruj oder spätestens beim nächsten Newsletter.
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Wir verbringen die Nacht in der Schule. Ich spaziere im Dunkel durch die Gänge, guck mich um, lese alles was auf den Wänden steht… Es ist so spannend und inspirierend! Am liebsten möchte ich sofort wieder ein Kind sein und in dieser Schule lernen dürfen.
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Am Tag danach beteilige ich mich zum ersten Mal an dem Workshop von Stefan. Davor war eine Kakao-Gongzeremonie und wir sind alle butterweich – und alle recht langsam! Mir fällt beim Basteln etwas ein: Wie weit sollte man in einer Gruppe gehen, des Friedens Willens, sihnen Perfektionismus aufzugeben und Kompromisse eingehen, die man im tieferen Inneren tatsächlich nicht richtig findet. Und wie „gefährlich“ ist diese Herangehensweise? Ich überklebe deshalb nur die Elemente auf der Collage, die ich ethisch nicht für eine gesündere Zukunft fordernd betrachtet und lasse doch ein paar andere durchgehen, die ich zwar nicht ganz richtig finde, aber… ok… 😁 Wir schließen die Tour mit einer Bärensuppe. Ich merke, wie müde ich bin von den tausenden Eindrücken, und dass - obwohl ich mich sehr schwer tue, mich von Pauline und Stefan zu trennen – es gut ist, dass die Tour zu Ende ist! |
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Wir haben Vollmond. Wir entscheiden, bevor wir alle drei verschiedene Wege gehen, an den Strand zu fahren. Stefan will ins Wasser rennen… aber er landet im Schlamm. Bald wälzen wir alle drin, es macht so viel Spaß! Wir sind ein geiles Team. Das ist wirklich Fakt. Drei starke Charaktere, die sich gefunden haben und sich lieben 💗💗💗 Wir wollen bald weiter miteinander unterwegs sein! |
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Die nächste Tour ist für September geplant. Wer eine Station veranstalten möchte – und 30 Gäste zusammentrommeln kann 😉 – meldet sich jetzt bei uns unter [email protected]
Das Buch "Saruj - Stell dir vor, es gibt kein Geld mehr" könnt ihr beim Verlag Meiga erworben werden. Und falls du auf der Tour gewesen bist und Bilder hast, schicke sie uns bitte. Irgendwann 😎 werden sie auf der Webseite hinzugefügt. |
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Hinweis Sowohl das Buch „Publik-Privat“ als den Stick „Faces of Love“ könnt ihr, bis zum 7. Juni für den Preis erwerben, dide ihr entscheidet. Greift also zu!
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Möget allen das Glück begegnen, mit so einem fantastischen Team unterwegs zu sein ❤️ Alles Liebe! Bilbo |
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Spendekonto :
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Vielen DANK !!! |
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